Poker Geschichte
Geschichte von Poker
Oft wird angenommen, dass das Pokerspiel ursprünglich aus Amerika oder dem Orient kommt. Allerdings begann die Entwicklung vor ca. 400 Jahren in Deutschland. Das damals unter „Poch“ bekannte Spiel kann als eine vereinfachte Version des heutigen Spiels gesehen werden, in dem nicht nur derjenige, der das beste Blatt auf der Hand hatte, gewann. Stattdessen gab es unter anderem einen Pot (in dem vorher jeder Mitspieler einen bestimmten Betrag einzahlte) für das Ass, den König, die Dame, den Buben und die 10 einer bestimmten Farbe, sowie für Pärchen und Straßen.
Mit leicht abgeänderten Regeln wurde „Poch“ unter dem Namen „Poque“ in Frankreich populär.
Durch die französischen Siedler gelangte das Spiel Mitte des 19. Jahrhunderts nach Amerika, wo es vermutlich von New Orleans aus verbreitete. Von nun an wurde „Poque“ in Poker umgetauft, was sich vom Englischen poke, zu Deutsch pochen, ableitet.
Seine rasende Verbreitung in Richtung Osten verdankt das Glücksspiel dem Bürgerkrieg, da es als netter Zeitvertreib galt, bei dem man die Chance hat, der Armut schnell und einfach zu entkommen.
Durch den großen Goldrausch fanden auch die westlichen Bewohner Amerikas Gefallen an dem simplen Kartenspiel. Viele sahen darin die Chance, an den Gewinnen der Goldaderbesitzer teilzuhaben, indem man sie im Poker besiegte.
Da nahezu jeder das Spiel mal ausprobieren wollte, war es für professionelle Pokerspieler damals ein Leichtes, blutigen Anfängern ihr gesamtes Vermögen abzuluchsen.
Durch die hohen Verluste vieler einfacher Leute setzte sich das Gerücht fest, Poker sei das Spiel der Banditen und Betrüger. Tatsächlich gab es auch Leute, die mit Tricks dem Glück nachhalfen und sich so unfaire Vorteile verschaffen.
Auch wenn dies nicht die Regel war, sondern entgegen vieler Meinungen das Pokern nicht nur reine Glückssache ist, sondern auch Geschick und strategisches Verständnis abverlangt, hatte das Spiel lange einen schlechten Ruf.
Mit der Verbreitung Amerika mussten auch einheitliche Standards geschaffen werden. So legte man die Größe des Kartendecks auf 52 fest. Zudem wurden der Flush und die heutige Straße etabliert. Zudem entwickelten sich verschiedene Varianten, wie das Texas Hold’em und Omaha High.
Erst Ende des 20. Jahrhunderts besserte sich der Ruf des populären Kartenspiels. Durch offizielle Turniere, wie die „World Series of Poker“ (erstmals Anfang der 1970er Jahre), wurde das Bild von den im verrauchten Zimmer sitzenden düsteren Gestalten langsam verändert.
¬Die Durststrecke des Pokers endete aber erst richtig mit dem Aufkommen der Möglichkeit, online zu spielen. Mit Hilfe des Internets war es nun möglich jederzeit und weitestgehend anonym und ohne den Einsatz von realem Geld zu pokern.
Durch die nun erneut große Verbreitung sind auch Fernsehsender auf das berühmte Kartenspiel aufmerksam geworden und übertragen Turniere, Meisterschaften oder einzelne Partien. Und auch Prominente, wie etwa Stefan Raab laden öfters zu öffentlichen Pokerrunden ein.
Im Jahr 2012 wurde durch die mediale Verbreitung sogar der erste deutsche Pokerweltmeister hierzulande gefeiert:
Der Student Pius Heinz gewann in Las Vegas 8,7 Millionen Dollar und dürfte den Ruf des heute weit verbreiteten und bekannten Strategie- und Glücksspiels Poker weiter aufgebessert haben.
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